Anlagenzuchtprüfung der Regionalgruppe Süd in der Fachkombination-B

19 Schwarzwildbracken absolvieren die AZP FK-B!

In der Regionalgruppe Süd wurden am 22. und 23. August 2020 die Anlagenzuchtprüfungen (AZP) in der Fachkombination B ausgetragen.

Das Verhalten am Schwarzwild, sowie die Verhaltensprüfung fanden im Schwarzwildgewöhnungsgatter Louisgarde, zwischen Bad Mergentheim und Würzburg statt.

In Empfang nahm uns dort Gattermeister Werner Schreiber, bei welchem die Sauen sogar „sitz“ machen.

Da die Frühjahrsprüfungen bedingt durch die Corona-Pandemie ausfallen mussten, war die Anzahl der zu richtenden Kopovs hoch. Samstags nahmen elf, sonntags acht Hunde an der Prüfung teil. Die Prüfungsleitung oblag unserem Regionalgruppenvorstand Josef Mang. Das Richtertrio bestand am Samstag aus dem stellvertretenden Vorsitzenden des SBV Axel Gräfke, Mathias Meyer und Werner Mohr. Am Sonntag war Gattermeister Felix Behr als Notrichter tätig.

Nach der Begrüßung mussten zuerst die Formalitäten erledigt werden. Von jedem teilnehmenden Hund wurde der Impfpass auf Vollständigkeit, der Stammbaum, sowie die Chipnummer kontrolliert. Die Hundeführer*innen legten ihren gültigen Jagdschein vor. Das Los entschied die Reihenfolge, in welcher die Hunde ihr Können am Schwarzwild unter Beweis stellen durften.

Anmeldung.

Jedes Gespann aus Zwei- und Vierbeinern lief zuerst hochmotiviert am Rand des mäßig hohen  Bewuchses bis hinein in den Stangenwald. Dort warteten bereits die Prüfungsrichter, die jeweils das Vorgehen kurz erläuterten. Für unsere eifrig gespannten Jagdhelfer ging es dann endlich an die Umsetzung.

Die Hundeführer*innen schnallten ihre Schwarzwildbracken an besagter Stelle und durften sie danach noch etwa fünf Meter weit anrüden. In freudiger Arbeitslaune schossen die meisten Kopovs direkt los wie ein Pfeil.

Nun wurde auf das selbständige Suchen und Finden der Sauen seitens des Hundes Wert gelegt. Hierbei war natürlich die Windrichtung von großer Bedeutung. Während die Richter die Arbeit der Bracken stets verfolgten, musste die Hundeführer*innen an der Stelle des Ableinens warten und durften ihre Vierbeiner nicht weiter unterstützen.

Hatten die Kopovs die Sauen gefunden, war ein kräftiger und anhaltender Laut wünschenswert. Der Jagdhund sollte derart druckvoll arbeiten, dass er das Schwarzwild in Bewegung bringt.

Beim Bedrängen der Schwarzkittel dürfen die Hunde keineswegs kopflos vorgehen. Vielmehr müssen die Bracken flink und wendig agieren, um den wehrhaften Sauen keine Angriffsfläche zu bieten. Die Gattersauen sind an Hunde gewöhnt, weshalb von ihnen keine wirkliche Gefahr anzunehmen ist. In freier Wildbahn könnte Übereifer allerdings gefährlich werden, weshalb die Kopovs teilweise trotzdem mit Sauenschutzwesten ausgestattet waren. Für eine bessere Sichtbarkeit trugen manche Bracken extra breite Warnhalsungen mit sogenannten Schwedenfahnen.

Hatten sich die Richter ein Urteil über das Verhalten des Prüflings am Schwarzwild gemacht, sollten die Hundeführer*innen ihre Vierbeiner wieder anleinen.
Während die Prüfungsrichter noch über die Bewertung beratschlagten, schauten auch mal die neugierigen Gatterschweine vorbei.

Weil der direkte Abruf vom Wild für junge Hunde besonders schwierig ist, ließen sich einige unserer schwarzen Jagdhelfer nur mit vereinten Kräften wieder eingefangen. Danach war so manch einer etwas außer Puste.

Im Anschluss wurde der Verhaltenstest durchgeführt. Dazu legten die Hundeführer*innen ihre Bracken, mit einigem Abstand zueinander, angebunden an den Bäumen ab. Danach entfernten sie sich mit dem Kommando „bleib“.

In diesem übersichtlichen Gelände nährten sich die Richter nacheinander jedem Kopov. Dabei bewerteten sie das Auftreten der Vierbeiner. Alle Hunde zeigten ein neutrales bis freundliches Verhaltensmuster, sie wichen nicht zurück und verhielten sich selbstsicher.

Die beiden Prüfungstage schlossen mit der Verkündung der Ergebnisse. Das Verhalten der Hunde am Schwarzwild kann mit bis zu neun Punkten bewertet werden. Es handelt sich um eine von vier Noten, die zur Gesamtpunktzahl der AZP zählen. Die vergebene Höchstpunktzahl lag an diesem Wochenende bei acht Punkten. Die Kopovbracken mit dieser Bewertung fanden das Schwarzwild schnell und brachten es durch energisches Arbeiten in Bewegung. Das Stellen und Binden der Sauen erfolgte mit einem sehr guten Laut. Die Wildschweine mussten mehrfach auf die Aktionen des Hundes reagieren, welcher deutlich über drei Minuten ohne Unterbrechung am Wild arbeitete. Insgesamt war die Leistung des Feldes bunt gemischt und deckte die komplette Punkteskala ab.

Herzlichen Dank an Prüfungsleitung, Richter und Gattermeister, sowie den motivierten Hunden mit ihren Führern für die beiden schönen Prüfungstage, die von planvoller Organisation, reibungslosem Ablauf, gutem Wetter und Kopov-begeisterten Menschen geprägt waren!

Tamara Kurz