Die Sonne erwachte und tauchte die Ostalb in ein warmes orangefarbenes Licht. Der Morgentau lag auf den Wiesen, die ersten Vögel zwitscherten, es dämmerte.
Punkt acht Uhr versammelten sich jeweils fünf Teilnehmende am Parkplatz vom Autobahnzubringer bei Aalen. Alle verfolgten das gleiche Ziel: Am jeweiligen Tag mit ihren jungen Schwarzwildbracken möglichst intensiv das Arbeiten einer Spur von Meister Lampe zu üben.
Gut gelaunt starteten die beiden Hasenübungstage (28.02.2022 und 06.03.2022) der RG Süd am frühen Morgen mit einer kurzen Begrüßung und lustigen Vorstellungsrunde, ehe es in einer Karawane ins neue Trainingsrevier auf der schönen Ostalb ging.
Die Wetterbedingungen gestalteten sich optimal, der Boden war oberflächlich noch gefroren, aber die aufgehende Sonne versprach einen herrlichen Tag. Der Wind wehte nur schwach bis mäßig und die Temperaturen stiegen im Lauf des Vormittags auf angenehme 15 °C an.
Unser engagierter Revierpächter hatte in den letzten Tagen schon die favorisierten Liegeplätze der Langohren ausgekundschaftet, was uns einige Zeitersparnis verschaffte.
Mit Wärmebildausrüstung wurden die Tiere schon vom Auto aus gesichtet. Nach kurzer Absprache und unter Berücksichtigung des Windes wurden die Feldhasen angelaufen.
Auf den Schollenäckern waren die Sassen gut auffindbar, trotzdem fiel es teilweise schwer, den Vierbeiner richtig anzusetzen.
Während die einen kein Problem mit dem Aufnehmen und Voranbringen der Spur hatten, lösten sich andere Kopovs kaum vom Führer. Zum Anreiz bekamen die jüngsten Hunde, die erst im Herbst auf der AZP laufen sollen, ein Langohr zur sichtigen Arbeit.
Zwei ältere Schwarzwildbracken interessierten sich nicht sonderlich für die Hasenspur, sondern widmeten sich dem Aufstöbern von Rehwild, welches sich im nahegelegenen Gebüsch niedergetan hatte. Dank Ortungssystem konnte aber auch dieser Zwischenfall rasch beendet werden.
Im Durchschnitt zeigten die Kopovs einen guten Spurwillen. Allerdings sind auch die Spursicherheit und der Spurlaut von großer Bedeutung. Zusammenfassend zeigte das breitgefächerte Leistungsspektrum, dass ein erhöhter Übungsbedarf besteht. Das Arbeiten einer Hasenspur stellt für die Schwarzwildbracken keinen Selbstläufer dar. Die Prüflinge sollten planvoll an die ihnen gestellte Aufgabe herangeführt werden.
Binnen vier Stunden konnte jeder Vierbeiner mindestens drei Langohren arbeiten. Seitens der Hundeführenden war die Motivation ungebremst, sodass nur der zum Mittagessen reservierte Tisch im Restaurant das Ende des Übungstages einleitete.
Dabei konnten in gemütlicher Atmosphäre nicht nur die gezeigten Leistungen reflektiert, sondern auch tolle Gespräche geführt werden.
Unser größter Dank gilt dem Pächter für die Bereitstellung seines Niederwildreviers. Weiter dem Gasthof für die unkomplizierte Abwicklung unseres Besuchs und das superleckere Essen. Ein Dankeschön auch an Rainer Ilg und Tobias Volg für die Unterstützung bei der Durchführung der beiden Übungstage.
Wir wünschen den Teilnehmenden viel Erfolg und Hasenglück bei den anstehenden AZP FK-A Prüfungen!
Tamara Kurz