Jagdpassion auf der Ostalb: Die Meisterprüfung der Schwarzwildbracken
Dettingen am Albuch (BW) – Die morgendliche Kühle der Schwäbischen Alb lag über den Wäldern und Feldern, als sich am 18. Oktober 2025 drei Hundeführer mit ihren Schwanzwildbracken zur alljährlichen Gebrauchsprüfung (GP) der Regionalgruppe Süd an der Sauteichhütte bei Dettingen am Albuch versammelten. Diese Prüfung, die als die Mesiterprüfung gilt, testet die Hunde auf ihre vollständige jagdliche Brauchbarkeit, insbesondere im Einsatz auf Schwarzwild im Rahmen der Waldsuche.
Die Kommission und das reduzierte Starterfeld
Unter der erfahrenen Führung von Prüfungsleiter Rainer Ilg startete die Prüfung pünktlich um 07:30 Uhr. Ihm zur Seite standen die Mitrichterinnen Helge Haubach und Petra Holzmann, die mit Argusaugen die Leistungen der Gespanne bewerteten. Von ursprünglich vier gemeldeten Hunden traten drei hochmotivierte Gespanne zur GP an. Ein wichtiger Vorteil in diesem Jahr: Alle drei Hunde konnten bereits eine erfolgreich abgelegte Schweißprüfung vorweisen, sodass das Legen und Bewerten der 600-Meter-Über-Nacht-Fährten nach den GP-Bestimmungen entfiel. Damit waren noch die anspruchsvollen Gehorsamsfächer zu prüfen, sowie die Waldsuche durchzuführen.
Die Gehorsamsfächer: Der Test der Nervenstärke
Die Schwarzwildbracke (Slowakischer Kopov) ist für ihre unbändige Jagdpassion und ihre Härte am Wild bekannt. Umso wichtiger ist es, dass diese Passion durch Führigkeit und Gehorsam kontrolliert wird.
- Leinenführigkeit und Pirschen: Hier zeigt sich die Alltagstauglichkeit und Harmonie im Gespann. Beim Pirschen musste das Gespann demonstrieren, dass der Hund ruhig, lautlos und unauffällig an der Seite des Jägers verbleibt, selbst wenn der Hundeführer in den Anschlag geht. Nur Hunde, die diese Disziplin beherrschen, sind im Revier sichere Begleiter. Auch die Leinenführigkeit ist ein wichtiges Fach sowohl im Jagdbetrieb als auch im Alltag.
- Ablegen und Verhalten auf dem Stand: Diese Fächer sind der ultimative Test der Verlässlichkeit. Das Ablegen fordert den Hund auf, allein an einer Stelle auszuharren, während sein Führer außer Sicht ein Jagdgeschehen durch die Abgabe zweier Schrotschüsse simuliert. Beim Verhalten auf dem Stand müssen die Kopovs ihre Schussfestigkeit beweisen und trotz fallender Schüsse ruhig angebunden bleiben, ohne Anzeichen von Angst oder Nervosität zu zeigen. Alle drei Hunde zeigten hier die geforderte hohe Kontrollierbarkeit.
Waldsuche: Passion im Wald verlangt
Für das Fach Waldsuche wurden die Hunde einzeln und in Begleitung eines Richters vom Stand aus geschnallt. Die Anweisung der Richter an die Hundeführer war klar: Gezeigt werden sollte eine weiträumige, passionierte Suche, bei der die Hunde mit ihrem ausgeprägten Finderwillen das Gelände systematisch absuchten. Die Richter wollten insbesondere den Fährtenlaut hören, das unverkennbare Geläut, das anzeigt, dass der Kopov eine Wildfährte aufgenommen hat und dieser mit dem berühmten Brackenfeuer folgt. Dazu hatten die Hunde 2 Stunden Zeit und nach Hahn in Ruh’ galt es wieder zurück am Schützenstand zu sein. Die drei Hunde lieferten genau dieses gewünschte Bild ab, indem sie eindrucksvoll ihr tief verwurzeltes Jagdverhalten in idealer Manier demonstrierten.
Voller Erfolg und harmonischer Ausklang
Der Prüfungsverlauf in Dettingen war durch eine hervorragender Organisation gekennzeichnet, was einen reibungslosem Ablauf gewährleistete. Die Atmosphäre unter den Gespannen, Richtern und Helfern war den ganzen Tag über äußerst harmonisch.
Die Mühen der Vorbereitung haben sich gelohnt: Am Ende des Tages konnte Prüfungsleiter Rainer Ilg allen drei angetretenen Gespannen zum Bestehen der Gebrauchsprüfung gratulieren!
Ein besonderer Dank gilt Michael Thalheimer für die Bereitstellung des Reviers bei Dettingen am Albuch sowie der Sauteichhütte. Weiter auch ein großes Dankeschön an die Mitrichterinnen, welche sogar eine Drückjagdeinladung ablehnten und weite Anfahrt aus dem Raum Gießen in Kauf nahmen, um bei dieser Prüfung zu richten – dieses Engagement ist nicht selbstverständlich!
Der gelungene Tag fand seinen Ausklang bei einem gemütlichen Abschlussessen in geselliger Runde. Das kulinarische Highlight waren die selbstgemachten Wildbratwürste, die bei allen Teilnehmern großen Anklang fanden und den Tag perfekt abrundeten. Ein kräftiges Brackenheil auf die erfolgreichen Gespanne!
- Preis mit 197 Punkte: Fips vom Missenwald & Thomas Kastner
- Preis mit 189 Punkte: Anja Forsthaus Pelzkuhl & Florian Watzek
- Preis mit 136 Punkte: Faust vom Reuterstein & Sebastian Krauß
